Call for abstracts: Qualitätskriterien für Citizen Science: Offene Fragen

Am 2. und 3. März 2017 findet in Wien die Österreichische Citizen Science Konferenz 2017 statt. Im Rahmen der Konferenz wird es eine Session zu Qualitätskriterien für Citizen Science aus Sicht der Wissenschafts- und Partizipationsforschung geben. Abstracts können bis zum 15. 30. November 2016 eingereicht werden.

Mittlerweile liegen einige Vorschläge für Qualitätskriterien für gelungene Citizen Science vor (z.B. diejenigen der ECSA, von Bürger schaffen Wissen, der Universität Zürich, von Bonney et al. 2009 und Citizen Science Österreich). Sie beziehen sich u.a. auf die Wissenschaftlichkeit von Projekten, auf Fragen des Projektmanagements, Ergebnispräsentation und –verwertung, Fragen der Evaluation, Qualitätssicherung und die Zuerkennung von Leistungen. In der Session werden solche Qualitätskriterien aus Perspektiven der Wissenschaftsforschung und der Partizipationsforschung diskutiert. Welche Formen der Kooperation werden durch diese Kriterien zugestanden und gerechtfertigt? Wessen und welche Bedürfnisse reflektieren sie? An wen richten sie sich? Welche Bilder von den Wissenschaften vermitteln diese Kriterien? Wie steht es um den Schutz vor Instrumentalisierung und um die Bewahrung wissenschaftlicher Integrität?

Auf die Einleitung durch die Sessionleitung (Michael Strähle und Christine Urban) werden drei höchstens 15 Minuten lange Präsentationen folgen.

Gewünscht sind konzeptionelle, methodische und empirische Beiträge zum Thema. Die Abstracts müssen nicht lange sein, prinzipiell genügt eine halbe Seite. Allzu lange sollten sie auch nicht sein, maximal 1500 Zeichen (inklusive Leerzeichen).

An wen richtet sich die Session?
Die Session richtet sich an Personen, die Citizen-Science-Projekte organisieren, an ihnen teilnehmen oder prinzipiell an solchen Projekten interessiert sind sowie an Forscher/innen, die sich mit Citizen Science oder Partizipation in Forschungsprozessen beschäftigen.

Fristen
Abstracts können bis 15. 30. November 2016 hier unter Angabe der Session „Qualitätskriterien für Citizen Science“ eingereicht werden. Über die eingereichten Abstracts entscheidet die Sessionleitung bis 15. Dezember 2016.

Aufruf zur Einreichung von Konferenzbeiträgen

Der Wissenschaftsladen Wien veranstaltet gemeinsam mit den Wissenschaftsläden Vechta/Cloppenburg der Universität Vechta, kubus Berlin, Potsdam und Bonn, basis.wissenschaft.schafft, WTT (Zittau und Dresden) sowie den Transferstellen der Jade Hochschule und der Hochschule Emden/Leer die Konferenz Exzellenz für Alle!? Bürgerwissenschaft, Hochschulen und Wissenschaftsläden. Ein Blick nach vorne (6. – 7. November 2015, Jade Hochschule Oldenburg).

Die Konferenz wird Bürger/innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Hochschullehre, Wissenschaftsläden und Forschungspolitik zusammen bringen, um unter anderem folgende Fragen zu diskutieren:

  • Können Herausforderungen wie Ressourcenverknappung, Urbanisierung, klimatischem und demografischem Wandel durch die stärkere Mitwirkung zivilgesellschaftlicher Akteur/innen an wissenschaftlichen Prozessen oder in der Forschungspolitik begegnet werden?
  • Wie öffnen sich Hochschulen für Fragestellungen aus der Gesellschaft und deren Beteiligung am gesamten Forschungsprozess?
  • Wie lassen sich Transparenz, Chancengleichheit und Demokratie bei der Partizipation von BürgerInnen und NGOs in der Forschungspolitik umsetzen?
  • Wie können Bottom-up Initiativen – von FabLabs bis Gemeinschaftsgärten – besser Gehör finden?

Themenblöcke:
Thema 1: Bürgerbeteiligung in Forschung und Innovation: Methodische Fragestellungen
Thema 2: Partizipation in der Forschungspolitik: Gleiche Chancen und Transparenz
Thema 3: Selber machen und gemeinschaftlich gestalten
Thema 4: Was ist soziale und ökologische Exzellenz für Alle?

Nähere Informationen über die Themenblöcke finden sich unter http://www.wissnet.de/konferenz/.

Themenblock 2 wird von Michael Strähle und Christine Urban vom Wissenschaftsladen Wien koordiniert.

Zum Einreichen von Beiträgen nutzen Sie bitte das Konferenzportal, melden Sie sich als Autor/in an und laden Sie Ihren Beitrag hoch.

Die Konferenz setzt vor allem auf lebendige Diskussionen. Klassische Vorträge und Präsentationen bleiben auf Impulsreferate in den jeweiligen Themenblöcken beschränkt.. Bitte ordnen Sie Ihren Beitrag einem der vier Themenblöcke zu und schlagen Sie ein geeignetes Beitragsformat vor. Eine Auswahl an Formaten finden Sie unter www.wissnet.de/formate. Diese Liste besteht aus Vorschlägen; es steht Ihnen frei, ein anderes Format vorzuschlagen. Wir freuen uns auch über gemeinsame Beiträge und Fragestellungen von zivilgesellschaftlichen Initiativen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Sämtliche Beiträge werden begutachtet. Die ausgewählten Beiträge werden von den Gutachter/innen zu Sessions zusammengestellt.

Maximale Länge pro Vorschlag: 350 Wörter, Format: *.pdf, *.docx oder *.odt.
Einreichfrist: 15. Juli 2015
Rückmeldung über die Annahme von Beiträgen: 05. August 2015
Frist für etwaige Überarbeitung der Einreichungen: 15. August 2015

Für Fragen rund um die Konferenz wenden Sie sich bitte an Sandra Werb: sandra.werb@uni-vechta.de.

Forschungsförderung neu gestalten

Für gewöhnlich werden Forschungsförderungsprogramme ohne eine breitere Einbindung der Gesellschaft erstellt. Das EU-Projekt Towards inclusive research programming for sustainable food innovations (Auf dem Weg zu inklusiver Forschungsförderung für nachhaltige Lebensmittelinnovationen, INPROFOOD) ging neue Wege und strebte eine breitere Einbindung von Interessensgruppen in die Gestaltung von Forschungsförderung an. Der thematische Schwerpunkt lag auf dem Themenfeld Ernährung und Gesundheit, unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit. Anhand von Fallstudien wurde untersucht, ob und wie in den letzten Jahren in einigen europäischen Ländern Interessensgruppen in die Erstellung von Förderprogrammen der Lebensmittelforschung eingebunden waren. In Szenarioworkshops berieten Vertreter/-innen von Organisationen aus verschiedenen Bereichen, wie die Forschungsförderung in diesem Bereich in Zukunft aussehen sollte – und zwar über den gesamten Förderzyklus hinweg: von der Setzung der Prioritäten über die Förderentscheidungen und die Durchführung der Projekte bis zu den Verbreitungsaktivitäten und der Evaluierung der Förderprogramme. In einer eintägigen Open-Space-Konferenz in Brüssel wurde über Forschungsprioritäten debattiert; Jugendliche diskutierten in PlayDecide-Games über gesunde Ernährung. Die Ergebnisse dieser Aktivitäten flossen in einen Aktionsplan zur Gestaltung von Forschungsförderung im Bereich Ernährung und Gesundheit ein, der unter Federführung des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation erstellt wurde.

Der Wissenschaftsladen Wien koordinierte das umfangreichste Projektmodul, die 35 Szenarioworkshops in 13 Ländern. Politische Entscheidungsträger/-innen, Vertreter/-innen aus Forschung, Zivilgesellschaft und Gewerbe, allesamt von Organisationen entsandte Delegierte, berieten, wie faire und transparente Strukturen zur Förderung sozial- und umweltverträglicher Innovationen aussehen sollten. Dabei wurden besondere Maßnahmen angewandt, die dazu dienen könnten, die Legitimität von Partizipation im Bereich Forschungsgestaltung zu erhöhen (Auswahl der Teilnehmenden, öffentliche Aufrufe zur Teilnahme, authentische Dokumentation, etc.).

Die Ergebnisse der Szenarioworkshops und die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse bei deren Durchführung lassen sich zum Großteil auch auf andere Themenfelder der Forschungsförderung übertragen, schließlich ging es auch darum, die Legitimationsbasis der Einbeziehung von Interessensgruppen generell zu verbessern.

Das dreijährige Projekt wurde 2014 abgeschlossen und von der Europäischen Kommission im Siebenten Rahmenprogramm im Arbeitsprogramm Wissenschaft in der Gesellschaft gefördert (Vertragsnummer 289045).

Hier finden Sie die Berichte über die Workshops in Österreich in deutscher und englischer Version, sämtliche Informationen über die Auswahl der Teilnehmer/-innen an den österreichischen Workshops, die Analyseberichte über sämtliche 35 Workshops und weitere Informationen. Sämtliche Workshopberichte und weitere Dokumentation stehen hier zum Download bereit.